Was haben Marcel Hirscher, Manuel Feller und Roger Federer gemeinsam? „Die Herausforderung im Spitzensport; allerdings geht jeder auf seine Art und Weise damit um!“
Marcel Hirscher nach seinem Sie im Slalom in Ktzbühel am 18.1.2016
Der Kurier zitierte M.Hirscher in seinem Interview: „Heute bin ich selbst sprachlos“. Was meinte er damit? Nach dem ersten Durchgang hatte er den Sieg bereits abgeschrieben. Zu schlecht sein Gefühl und sein Erlebnis und zu groß der Zeitrückstand. Aber Hirscher nahm die Herausforderung an und setzte im Bewusstsein seines Könnens auf volles Risiko. Er legte einen Lauf hin, der allgemein als der spektakulärste bezeichnet wurde, der jemals auf dem Ganserlhang zu bestaunen war. Aber was sagte der Bestaunte selbst zu seiner Leistung? Er war baff erstaunt und meinte: „Das habe ich mir nicht gedacht, ich bin gerade selbst ein bisschen sprachlos“.
Wenn sie meinen Blog „Das innere Spiel im Sport“ vom 18.12.2016 gelesen haben, dann wissen Sie, was Hirscher damit (vielleicht unbewusst) zum Ausdruck gebracht hat.
Der Sportpädagoge Thimothy Gallway- Entwickler von „Das Innere Spiel„(Innergame) – stellt nämlich klar, dass vermeidbare Selbstbeschränkungen wie Anspannung, Selbstzweifel, Selbstkritik und Versagensängste erfolgreiches Agieren verhindern können, die Handlungen werden verkrampft, mistimed und ineffektiv.
Wenn der Sportler jedoch keine Zweifel hat, fließen seine Handlungen in einer Art mühelosem Excellence, „Athletes have called this state, “playing in the zone.” Generally at these times our mind is quiet anals) was als Flow bezeichnet werden kann. But whatever it’s called, when we’re there, we excel, we learn, and we enjoy ourselves“. In diesen Momenten ist der Geist ruhig und konzentriert, man kann auch experimentieren. Alles läuft mühelos.
Manuel Feller nach seinem Einfädler bereits beim zweiten Tor im selbigen Slalom in Kitzbühel:
Der Mann mit dem leuchtend grünen Schnauzer stand kopfschüttelnd im Ziel. „Es ist fast schon zum Weinen. Ich bin ziemlich ratlos. Woran es liegt weiß ich auch nicht. Der Schnauzer stand für die Farbe, die ich im Ziel sehen wollte. Das war wohl nicht so gut“.[…] „Jetzt habe ich vier Einfädler in dieser Saison, das verstehe ich nicht“. Erklärungsversuche hatte Feller bereits in Wengen und in Zagreb gestartet. Der hochbegabte Draufgänger, der immer Top oder Flop fährt, möchte unbedingt das Ticket für die WM in St. Moritz lösen und will nun den Erfolg erzwingen.
Seine Erwartungshaltung, sein Wunsch sich zu platzieren lässt es offensichtlich nicht zu, sich auf das Wesentliche – seine Fahrt und Linie – voll zu konzentrieren. Seine Gedanken sind zu sehr schon beim Ergebnis, er hat Stress, vielleicht auch Versagensangst es nicht zu schaffen. So scheitert man leicht im Moment des Tuns, wenn die Gedanken vorauseilen(siehe auch Blog vom 2.01.2017 „Im Augenblick sein“)
Roger Federer beim aktuellen Grandslam 2017 in Melbourne
In einem Interview in der TT vom 25.01.2017 sagte er folgendes: „Ich hätte mir nie gedacht, dass ich bei diesem Turnier so gut spiele. und bis ins Halbfinale komme“. Das sagt ein Roger Federer, 17-facher Grandslam Gewinner und 36 Jahre alt.
Es ist die wieder entdeckte Leichtigkeit nach seiner sechsmonatigen Auszeit wegen einer Knieverletzung. Er kam, erwartete wenig und nun eilt er von Sieg zu Sieg: „Es ist schon ein wenig verrückt, das muss ich zugeben“
Aber so verrückt ist das nicht. Er denkt nicht an den Erfolg, er will einfach Spaß und tolle Wettkämpfe mit seinen Konkurrenten haben. Er spielt sein bestes Spiel aus voller Überzeugung. Keine Zweifel, kein Ergebnisdruck und keine fixen Zielsetzungen stressen ihn. Thymothy Gallway hatte seine wahre Freude mit Ihm.
27.01.2017
Roger Federer hat sein Endspiel gegen Rafael Nadal gewonnen und damit Tennisgeschichte geschrieben.