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Schlagwort: bei sich bleiben

Im Hier und Jetzt sein

„Im Hier und Jetzt sein“

ist eine der wichtigsten mentalen Fertigkeiten angesichts einer Herausforderung und entscheidend für den Erfolg. Nur wer konzentriert im Augenblick des Handelns ist, kann alle verfügbare Energie auf den Punkt des Tuns richten und seine Fähigkeiten ungebremst zur Geltung bringen – oder wie man im Sport formuliert: „Die Fähigkeiten abrufen“.

Ist man das nicht, sorgt man sich über den Ausgang des Wettkampfs, will etwas beweisen, oder ist mit der Erwartungshaltung anderer beschäftigt. Das sind Gedanken über die Zukunft, die zu Stressblockaden führen und Angst vor dem Versagen erzeugen.

Denkt man jedoch darüber nach, ob man sich gut genug vorbereitet und was im Training noch nicht richtig funktioniert hat, oder man will gar Fehler aus dem letzten Wettkämpf vermeiden, ist man auf das Negative fokussiert und in der Vergangenheit gelandet. Das untergräbt das Selbstbewusstsein und den Glauben an die eigenen Fähigkeiten.

Also an was solltest du denken, wenn du am Start stehst? Welche Gedanken hast du genau in diesem Moment? Denkst du an deine Trainingsresultate, vergangene Wettkämpfe, oder machst Du Dir Ergebnisdruck? Beschäftigst Du Dich mit deinen Gegnern, oder bist du erfreulicherweise völlig

im Hier und Jetzt, im Augenblick des Tuns?

“When our brains get caught up in thoughts from the past…or thoughts of the future…it creates a stress response, and we can’t use the part of the brain that keeps us engaged in the moment,” says Dr. Kristen Race, Ph.D“

(Wenn unser Gehirn mit Gedanken aus der Vergangenheit beschäftigt ist….oder auch Gedanken an die Zukunft….es erzeugt eine Stressreaktion und wir können dann diesen Teil der Gehirns, welches wir im Augenblick des Tuns benötigen würden, nicht richtig nutzen)

Das bedeutet, dass du als Sportler Deine Bestleistung nur dann abrufen kannst, wenn Du im Augenblick des Tuns im Hier und Jetzt bist, also bei dir bist. Die Vorbereitung auf den Wettkampf findet VOR dem Moment des Starts statt.

Wenn du Ergebniserwartungen vermeidest und es schaffst, im JETZT zu sein, dir deiner Fähigkeiten bewusst bist, einen klaren Wettkampf- Plan hast, die Herausforderung mit Freude annimmst und alles rund um dich herum ausblendest, dann hast du einen idealen Zustand erreicht, um Höchstleistungen zu erbringen. Das Ergebnis ist dann das Bestmögliche.Das Ergebnis ist Zukunft, dein Einsatz erfolgt aber in der Gegenwart. Nur durch dein Verhalten in der Gegenwart kannst du deine Zukunft beeinflussen.

Mach für dich einen kleinen Test, beantworte dir folgende Fragen und werde dir deiner Gedanken vor dem Wettkampf bewusst.

  • Welche Gedanken machst Du Dir über Dein Training?
  • Was denkst Du wenn Du Dehnungsübungen oder Aufwärmübungen vor dem Start machst?
  • Denkst Du vielleicht an das Ergebnis des letzten Wettkampfs
  • Überlegst Du Dir welches Ergebnis Du erwartest
  • Denkst Du manchmal an etwas völlig anderes als an den Wettkampf?
  • Denkst Du an Fehler, die Du vermeiden willst?
  • Überlegst Du was Trainer und/oder Dein Umfeld alles von Dir erwarten?
  • Oder denkst Du gar daran wie gut Deine Konkurrenten sind?

Geh in Dich und schreibe Deine Gedanken auf und entwickle die passenden Strategien und Verhaltensweisen.

Wer an Fehler denkt, wird Fehler begehen

Der sicherste Weg einen Fehler zu begehen ist der Versuch, ihn vermeiden zu wollen.

Warum ist das so?

Das Gehirn kann mit dem bewussten Auftrag zur Vermeidung eines Ereignisses nichts anfangen. Es kann eine verneinte Handlungsanweisung nicht durchführen. Worauf der Fokus liegt wird umgesetzt, das Verneinte hat keine Bedeutung.

Der Mensch kann etwas nicht nicht tun. Er kann zum Beispiel nicht nicht sitzen, aber er kann, liegen, stehen, gehen, laufen.

Der sicherste Weg eine Aktion erfolgreich durchzuführen ist dann gegeben, wenn der Fokus  auf einer zielorientierten und geeigneten Handlungsanweisung liegt

Ein klassisches Beispiel aus dem Golfen:
Der Golfer hat zwischen sich und dem Green, welches er attackieren will, eine Wasserstelle mit einem Annäherungsschlag zu überwinden. „Bloß jetzt den Ball nicht ins Wasser versenken“ wäre ein möglicher, durchaus gängiger Gedanke. Dieser Gedanke entwickelt sich, der Fokus auf das Vermeiden verfestigt sich, der Schlag landet mit höchster Wahrscheinlichkeit im Wasser. Die Achse Gehirn – Körper hat „erfolgreich“ gearbeitet.

Wesentlich geeigneter wäre bei der Schlagvorbereitung eine klare Vorstellung darüber, auf was der Golfer für das Gelingen des Schlages zu achten hat: Distanz, Auswahl des Eisens, Richtung, evt. auch noch div. Wetterbedingungen und Konzentration. Die klare Vorstellung über die  geeignete Schlagausführung beinhaltet die höchste Wahrscheinlichkeit des Gelingens.

Fehler passieren, Fehler sind ein natürlicher Teil jedes Prozesses. Wer erfolgsorientiert ist arbeitet aber daran, sie vermeiden zu können. Das gelingt am besten mit einer klaren Vorstellung über einen zielorientierten Handlungsablauf.

Weniger erfolgreichen Menschen passieren mehr Fehler, erfolgreicheren weniger. Den Besten passieren sogar viele Fehler, weil sie aktiver und intensiver arbeiten und neue Wege suchen.

Erfolgreiche Menschen sind immer von der Lust zu gestalten angetrieben. Niemand wurde jemals zum Sieger, weil er gut im Vermeiden ist.

Ob Du glaubst, dass Du es schaffst, oder glaubst, dass Du es nicht schaffst,  Du wirst in jedem Fall recht haben“. (Ford)

Turniere werden im Kopf gewonnen – oder verloren

Der innere Dialog eines Golfers ist emotional, besonders nach einem nicht zufriedenstellend verlaufenen Spiel. Statt die gelungenen Aktionen herauszustreichen und zu vertiefen, werden die misslungenen Schläge endlos diskutiert. Das erzeugt negative Erinnerungen und eine schlechte emotionale Ausgangsbasis für das nächste Spiel. Es fehlt dann das Vertrauen in die Fähigkeiten.

Oft hört man auch Standardklagen und Festlegungen, die im Bewusstsein des Spielers verankert sind: 

  • Auf der Drivingranch  passt alles, auf der Runde mache ich aber die alten Fehler…
  • Bei Bunkerschlägen habe ich von vornherein ein schlechtes Gefühl…
  • Beim Schlag über ein Wasser habe ich immer Angst im Wasser zu landen…
  • Ich lasse mich vom Umfeld und Mitspielern leicht ablenken und drängen…
  • Ich spüre besonderen Druck, wenn bessere Spieler im Flight sind, …
  • Beim Turnier möchte ich unbedingt mein Handicap verbessern…
  • ich überlege vor jedem Schlag welchen Score ich erreichen will…
  • Nach einigen Löchern reißt die Konzentration ab, mein Spiel wird schlechter
  • Nach einem misslungenen Schlag habe ich Angst, dass auch die weiteren schief gehen könnten…
  • Wenn ich mit einem schlechten Abschlag beginne, verliere ich gleich das Vertrauen in mein Spiel…
  • Vor Turnieren erfasst mich eine starke Nervosität, bin verspannt und habe keine Freude am Spiel…
  • Ich neige dazu, meine schlechten Schläge im Flight zu kommentieren, oder beschimpfe mich selbst…

Was hat das zu bedeuten? Der Golfsport hat eine besonders starke mentale Komponente. Mehr als sonst in einer Sportart entscheidet die Art und Weise, wie wir gedanklich mit den Herausforderungen umgehen, über Erfolg oder Misserfolg.

Warum ist das so? Beim Golfen gibt es kein Gegenüber, es gibt keine zweite Chance, jeder Schlag bedeutet ein neues Spiel, der Golfer spielt gegen sich selbst. Diese Situation bedeutet höchste mentale Beanspruchung und kehrt das Innerste nach außen. Je herausfordernder die Spielsituation, umso größer sind Stress und Versagensangst.

Wie kann dem begegnet werden, was können wir tun?

Durch gezielte Visualisierungen, Rituale, Konzentrationsfähigkeit, Entspannungstechniken, sowie Abgrenzungsübungen zum Umfeld wird die mentale Stabilität gestärkt. Der Golfer kann dadurch seine Gefühle kontrollieren. Anstatt Angst vor dem Versagen steht das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten im Vordergrund. Das persönliche Potential kann im Spiel voll zur Geltung gebracht werden.

Wenn also zum technischen Training gleichermaßen auch in die mentale Konditionierung investiert wird, ist das Handicap rasch verbessert und Erfolge im Turnier stellen sich ein.

Zitat:

„Wer Erfolg erwartet, der bekommt Erfolg. Wer Misserfolg erwartet, der bekommt Misserfolg“. 

Freude an der Herausforderung

Was haben Marcel Hirscher, Manuel Feller und Roger Federer gemeinsam? „Die Herausforderung im Spitzensport; allerdings geht jeder auf seine Art und Weise damit um!“

Marcel Hirscher nach seinem Sie im Slalom in Ktzbühel am 18.1.2016

Der Kurier zitierte M.Hirscher in seinem Interview: „Heute bin ich selbst sprachlos“. Was meinte er damit? Nach dem ersten Durchgang hatte er den Sieg bereits abgeschrieben. Zu schlecht sein  Gefühl und sein Erlebnis und zu groß der Zeitrückstand. Aber Hirscher nahm die Herausforderung an und setzte im Bewusstsein seines Könnens auf volles Risiko. Er legte einen Lauf hin, der allgemein als der spektakulärste bezeichnet wurde, der jemals auf dem Ganserlhang zu bestaunen war. Aber was sagte der Bestaunte selbst zu seiner Leistung? Er war baff erstaunt und meinte: „Das habe ich mir nicht gedacht, ich bin gerade selbst ein bisschen sprachlos“.

Wenn sie meinen Blog Das innere Spiel im Sport“ vom 18.12.2016 gelesen haben, dann wissen Sie, was Hirscher damit (vielleicht unbewusst) zum Ausdruck gebracht hat.

Der Sportpädagoge Thimothy Gallway- Entwickler von „Das Innere Spiel„(Innergame) – stellt nämlich klar, dass vermeidbare Selbstbeschränkungen wie Anspannung, Selbstzweifel, Selbstkritik und Versagensängste erfolgreiches Agieren verhindern können, die Handlungen werden verkrampft, mistimed und ineffektiv.

Wenn der Sportler jedoch keine Zweifel hat, fließen seine Handlungen in einer Art mühelosem Excellence,  „Athletes have called this state, “playing in the zone.” Generally at these times our mind is quiet anals) was als Flow bezeichnet werden kann. But whatever it’s called, when we’re there, we excel, we learn, and we enjoy ourselves“. In diesen Momenten ist der Geist ruhig und konzentriert, man kann auch experimentieren. Alles läuft mühelos.

Manuel Feller nach seinem Einfädler bereits beim zweiten Tor im selbigen Slalom in Kitzbühel:

Der Mann mit dem leuchtend grünen Schnauzer stand kopfschüttelnd im Ziel. „Es ist fast schon zum Weinen. Ich bin ziemlich ratlos. Woran es liegt weiß ich auch nicht. Der Schnauzer stand für die Farbe, die ich im Ziel sehen wollte. Das war wohl nicht so gut“.[…] „Jetzt habe ich vier Einfädler in dieser Saison, das verstehe ich nicht“. Erklärungsversuche hatte Feller bereits in Wengen und in Zagreb gestartet. Der hochbegabte Draufgänger, der immer Top oder Flop fährt, möchte unbedingt das Ticket für die WM in St. Moritz lösen und will nun den Erfolg erzwingen.

Seine Erwartungshaltung, sein Wunsch sich zu platzieren lässt es offensichtlich nicht zu, sich auf das Wesentliche – seine Fahrt und Linie – voll zu konzentrieren. Seine Gedanken sind zu sehr schon beim Ergebnis, er hat Stress, vielleicht auch Versagensangst es nicht zu schaffen. So scheitert man leicht im Moment des Tuns, wenn die Gedanken vorauseilen(siehe auch Blog vom 2.01.2017 „Im Augenblick sein“)

Roger Federer beim aktuellen Grandslam 2017 in Melbourne

In einem Interview in der TT vom 25.01.2017 sagte er folgendes: „Ich hätte mir nie gedacht, dass ich bei diesem Turnier so gut spiele. und bis ins Halbfinale komme“. Das sagt ein Roger Federer, 17-facher Grandslam Gewinner und 36 Jahre alt.

Es ist die wieder entdeckte Leichtigkeit nach seiner sechsmonatigen Auszeit wegen einer Knieverletzung. Er kam, erwartete wenig und nun eilt er von Sieg zu Sieg: „Es ist schon ein wenig verrückt, das muss ich zugeben“

Aber so verrückt ist das nicht. Er denkt nicht an den Erfolg, er will einfach Spaß und tolle Wettkämpfe mit seinen Konkurrenten haben. Er spielt sein bestes Spiel aus voller Überzeugung. Keine Zweifel, kein Ergebnisdruck und keine fixen Zielsetzungen stressen ihn. Thymothy Gallway hatte seine wahre Freude mit Ihm.

27.01.2017
Roger Federer hat sein Endspiel gegen Rafael Nadal gewonnen und damit Tennisgeschichte geschrieben.

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Handlungsorientiert im Jetzt

Am 8.10. und 6.12.2016 habe ich zu Österreichs Slalomspezialisten Manuel Feller die Artikel „Selbstbestimmtheit versus Zielorientiertheit“ und „Bewältigungsglaube“ geschrieben. Anlässlich des Slaloms in Zagreb am 5.01.2017 möchte ich noch eine weitere Begebenheit hinzufügen.

Manuel Feller hat es geschafft. Er hat im ersten Durchgang Bestzeit gefahren, er war zum ersten Mal schneller als alle anderen Konkurrenten, die sonst vor ihm liegen. Bei seinem Kampfgeist, seiner Technik und fantastischem Grundspeed war das nur eine Frage der Zeit. Jetzt steht er als Letzter oben, alles schaut auf ihn und er will gewinnen. Er stößt sich ab und fädelt schon beim zweiten Tor ohne Not ein. Es war eine normale leichte Torkombination im durchschnittlich steilen Gelände auf guter Piste.

Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß für Ihn. Wie ist so etwas nur möglich?

Beim anschließenden TV-Interview versucht er das Geschehene zu erklären, aber man merkt ihm an, dass er es nicht wirklich begründen kann und wirkt ziemlich verunsichert.

Als Zuseher weiß man natürlich nicht, was ihm beim Start durch den Kopf gegangen ist. In solchen Augenblicken ist der Druck sehr groß. Da gibt es  ganz bewusste Gedanken wie die Linie, Schlüsselstellen, eine bestimmte Willensbildung. Aber es laufen auch ganz unbewusste Denkvorgänge ab, intensive Gefühle, Bilder und Ergebniswünsche. Wünsche sind Zukunft und Gefühle sind mächtig und steuern unser Verhalten, bzw. haben im Sport Einfluss auf die Bewegungsablaufqualität.

Ich denke, er war nicht im Augenblick des Tuns. Seine Gedanken waren vielleicht zu weit vorausgeeilt, er will schnell sein, schon einige Tore weiter, bei den Schlüsselstellen und vor allem beim gewünschten Ergebnis und dem Jubel im Ziel. So was geht ganz leicht, welcher Spitzensportler will nicht gewinnen. Aber kann ein Ergebnis gefahren werden?

Nein, das Ergebnis ergibt sich dadurch, dass der Sportler sich zuerst der Herausforderung stellt, immer im Augenblick des Tuns ist, den Fokus auf jeden Moment der Aufgabe gerichtet hat, und dadurch imstande ist, auf seinem höchstem Niveau und am Limit zu fahren, idealerweise im Flow.

Das Ergebnis ist Zukunft, die Fahrt durch den Parcours erfolgt aber in der Gegenwart. Nur in der Gegenwart kann ich die Zukunft beeinflussen. Diese wichtige Positionierung kann mit mentaler Konditionierung kontrolliert werden.

Das innere Spiel im Spitzensport – Innergame

Durch entspannte Konzentration zur Bestleistung

Thimothy Gallway ist ein US-amerikanischer Sportpädagoge der erkannt hat, dass den Herausforderungen im Äußeren(äußeres Spiel) das kritische Selbst(inneres Spiel) gegenübersteht. Seine ersten Publikationen waren zuerst dem Tennissport gewidmet, später kamen andere Sportarten – auch „Innergame of Skiing“ – hinzu. In der Folge transferierte er seine Techniken auch auf den Businessbereich. Der Grundgedanke ist dabei immer derselbe.

Im Schirennsport zum Beispiel muss der Sportler jene Techniken beherrschen und körperliche Fitness haben, um der Schneebeschaffenheit, Steilheit und Länge der Piste, der Geschwindigkeit bei Speedbewerben und der Linienführung bei Technikdisziplinen gewachsen zu sein. Das ist das „äußere Spiel“.

Das „innere Spiel“, das diesen Anforderungen gegenübersteht, stammt vom kritischen, emotionalen Selbst des Sportlers. Es sind Ängste, Selbstzweifel, Erwartungshaltung(Blog vom 10.08.2016 „Angst vor dem Versagen“), Ergebnisvorgaben des Umfelds und Nervosität. Diese Störfaktoren beeinträchtigen das Leistungsvermögen. Überwiegt dieser Stress, kann er  seine Fähigkeiten nicht abrufen und wird unter seinem Wert geschlagen.

Es ist für einen Menschen unmöglich sich einer Herausforderung zu stellen, ohne dass beide „Spiele“ zum Tragen kommen.

Gallway legte daher den Schwerpunkt der mentalen Intervention darauf, dass vermeidbare Selbstbeschränkungen(Störfaktoren) wie Anspannung, Selbstzweifel, Selbstkritik, Versagensängste durch Fokussierung auf Technik, Bewegung, Körpergefühl und psychologische Maßnahmen überwunden werden können.

Wenn der Sportler keine Zweifel hat, fließen seine Handlungen in einer Art mühelosen excellence, was als Flow bezeichnet werden kann. In solchen Momenten ist der Geist ruhig und konzentriert, alles läuft mühelos. Wenn er jedoch von Selbstkritik erfüllt ist,  Zweifel hat und sich seine Gedanken mit der Vermeidung von Fehlern beschäftigen, werden seine Handlungen verkrampft, mistimed und ineffektiv.

Die meisten Sportler versuchen, ihre Leistungsfähigkeit durch verstärktes Training zu steigern. Sie sollten sich aber zum Ziel setzen, gleichzeitig mit dem Aufbau der körperlichen und technischen Leistungsfähigkeit die mentale Stärke zu konditionieren. Das bedeutet die Aufmerksamkeit vom Fehlervermeiden wegzunehmen und sich auf das Wahrnehmen und Beobachten der eigenen Handlungen hinzulenken.

Die Erfolgsformel lautet:   Leistung = Potential – Störfaktoren

 

 

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Selbstbestimmtheit versus Zielorientiertheit

 

Manuel Feller(24) ist eine der großen Hoffnungen des ÖSV in den technischen Bewerben. Das ist verständlich, wenn man die Erfolge auf seinem Karriereweg bis in den Weltcup betrachtet. Er wäre bereit für die Spitze, aber jetzt werfen ihn entzündliche Folgen des Bandscheibenvorfalls zurück und sein Saisonstart 2016 ist gefährdet. Aber er ist Optimist und glaubt daran, dass alles passen wird.

Das ist gut so. Nicht gut so ist aber, dass er sich zu seiner technischen und körperlichen Aufbauarbeit jeglicher mentalen Konditionierung verschließen will. In einem Interview in der TT vom 8.10.2016 hat er gemeint, dass er sich keinen Mentalcoach nehmen wird: (…)„ Ich lasse mir nicht gerne von jemandem sagen, was ich zu denken habe“.

Das ist eine berechtigte Aussage für eine gesunde Selbstbestimmtheit, aber manchmal nicht dafür geeignet, den gesetzten Zielen näher zu kommen.

Warum das?

Der Sportpsychologe/Mentalcoach schreibt nicht vor, was der Wettkämpfer zu denken hat, er setzt vielmehr Impulse für alternative Denk- und Verhaltensweisen und freien Zugang zu seinen Ressourcen. Bewegungstalent für den gewählten Sport, sowie Ehrgeiz und Trainingsfleiß zu haben ist das eine, diese Eigenschaften und Fähigkeiten aber zu 100% im Wettkampf umsetzen zu können, ist das andere.

Viel zu leicht passiert es, dass der ehrgeizige Sportler auf dem Weg zur Spitze so viel Ergebnisdruck aufbaut, dass er „gegen sich selbst“ agiert. „Das gegen sich selbst“ agieren ist dann akut, wenn er zu sehr an

  • das Ergebnis
  • die eigenen Erwartungen
  • die Trainererwartungen
  • das Umfeld

denkt, anstatt sich auf das zu fokussieren, auf was es im Rennen ankommt:

  • Regulierung der Gefühle am Wettkampftag durch ein positives Selbstbild
  • Stabiles Visualisieren der Linie und Schlüsselstellen
  • Im Augenblick des Start bei sich sein, nicht an vorher und nicht an nachher denken
  • Mit Lust und Freude die Herausforderung annehmen

Der Mentalcoach erarbeitet mit dem Sportler jene individuellen „Werkzeuge“, mit denen er seine optimale Selbstregulierung als wichtige Voraussetzung für den Erfolg  selbst in der Hand hat. So konditioniert ist er dann imstande, seine Fähigkeiten im Rennen voll abrufen zu können und störende Gedanken zu unterdrücken. Er ist dann selbstbestimmt, aber im Wortsinn zielorientiert und erfolgreich unterwegs. Seine Leistungen entsprechen seinem Potential.

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Der Weg zum Flow

Der Weg zum Flow – alles was man gern macht, macht man gut.

Um als Spitzensportler erfolgreich zu sein zu können, muss vieles zusammenpassen: Klare Ziele, disziplinierte technische Trainings- und mentale Aufbauarbeit und vor allem Freude am Tun.

Der Österreichische Leichtathlet Lukas Weißhaidinger hat gestern beim ISTAF in Berlin, einem der größten Meetings der Welt, den Diskuswettbewerb gewonnen und das, obwohl Weltklassekaliber und der Olympiasieger von Rio selbst am Start waren. Bei der Olympiade war er schon sechster geworden, beim Diamond-League-Meeting in Lausanne Zweiter.

Aber jetzt, dieser Sieg in Berlin war das Allergrößte. „Wahnsinn – ich bin so stolz auf diesen Sieg. Unfassbar, dass ich hier gewonnen habe. Damit habe ich nicht rechnen können. Ich hatte mich schon so auf dieses Meeting gefreut.“

In dieser Aussage steckt alles was zum Erfolg führt, das Selbstbewusstsein, die Fähigkeit bei sich zu bleiben und die Freude am Wettkampf; also kein Stress, kein Druck, keine vorauseilende Erwartungshaltung.

Wer mit Selbstbewusstsein in den Wettkampf geht, vertraut seinen Fähigkeiten und kann am Limit das Beste aus sich herauszuholen. Wer dabei immer im Moment ist und ganz auf seine Aufgabe fokussiert ist, denkt nicht an das Ergebnis und hat daher keine Angst vor dem Versagen. Wer mit Freude ans Werk geht hat die maximale Energiebereitstellung für die Herausforderung zur Verfügung.

Wenn das alles im Augenblick des Handelns zusammenkommt sind die Voraussetzungen für den Flow gegeben. Es funktioniert alles „fast von selbst“.

Damit wird er wohl Geschichte schreiben, denn der letzte Sieg eines Österreichers bei der ISTAV war vor 37 Jahren. Wolfgang Konrad gewann damals 1979 den 3000m Hindernislauf.

Man wird sicher noch viel von Lukas Weißhaidinger hören.

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Erfolgsstrategien im Schirennsport

Der routinierte und erfolgreiche Profi ist eine Fundgrube für Erfolgsstrategien.

Ein aktueller Seriensieger und Dominator im Schirennsport, hat in einem Interview 2015 seine persönlichen Erfolgsstrategien verraten:

  • Realistische Ziele setzen:
    + Am wirkungsvollsten ist das Planen von Etappenzielen und Strategien und wie diese zu erreichen sind. Das Erreichen dieser Etappenziele bringt Erfolgserlebnisse, stärkt das Selbstbewusstsein und hält die Motivation für die weiteren Anstrengungen hoch. Das Ziel kommt näher.
    Zu hoch gesteckte Ziele bringen durch das Scheitern Frust und kosten oft die Karriere
  • Erfolg ist Ansichtssache:
    + Der Sportler soll seine eigenen Stärken entdecken, durch Fokussieren fördern und durch systematisches Training verfügbar machen.
    Fremde Erwartungen und Urteile sind nicht relevant. Der Sportler kann nur seine eigenen Möglichkeiten ausschöpfen und nicht die eines Anderen.
  • Rückschläge akzeptieren:
    + Das positive am Misserfolg erkennen, indem man aus den Fehlern lernt, das Gewohnte überdenkt und neue, zielführendere Abläufe gefunden und trainiert werden. „Es gibt keine Misserfolge, sondern nur Ergebnisse“
    Routine ist der Feind der Weiterentwicklung
  • Ganz bei sich bleiben:
    + Am besten kann der Wettkämpfer sein Potential ausschöpfen, wenn er sich auf das beeinflussbare, das ist der Augenblick des Handelns, konzentriert. Dadurch wird das unbeeinflussbare Störpotential verdrängt.
    Ein großes Störpotential hat neben Umfeldeinflüssen das Denken an die Konsequenzen und Ergebnisse des Wettkampfes beim Start.
  • Erfolg im Sport ist nicht alles:
    + Erfolg macht einen nicht zu einem besseren Menschen, Misserfolg zu keinem schlechteren. Für die wichtigen Menschen im Leben und auch nach der Karriere zählen andere Werte.
  • Eigene Werte hinterfragen:
    + Der Sportler sollte sein Lebensglück nicht von Siegen oder Niederlagen abhängig machen. Er sollte wissen, was im Leben wirklich zählt. Daher Verzicht auf den Applaus, wenn es um die Gesundheit geht

Was in dem Interview unerwähnt blieb ist der Tatbestand, dass dieser Sportler sicher mehr, systematischer, variantenreicher und konsequenter trainiert als andere und daher auch besser ist, als „der Rest der Welt“. Darüber hinaus hat er eine auffällige körperliche Fitness entwickelt, die ihm die Sicherheit gibt, „alles“ bewältigen zu können. Auf diesem Weg hat er Realitätssinn, Selbstbewusstsein und damit großartige mentale Stärke entwickelt.

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