Der innere Dialog eines Golfers ist emotional, besonders nach einem nicht zufriedenstellend verlaufenen Spiel. Statt die gelungenen Aktionen herauszustreichen und zu vertiefen, werden die misslungenen Schläge endlos diskutiert. Das erzeugt negative Erinnerungen und eine schlechte emotionale Ausgangsbasis für das nächste Spiel. Es fehlt dann das Vertrauen in die Fähigkeiten.
Oft hört man auch Standardklagen und Festlegungen, die im Bewusstsein des Spielers verankert sind:
- Auf der Drivingranch passt alles, auf der Runde mache ich aber die alten Fehler…
- Bei Bunkerschlägen habe ich von vornherein ein schlechtes Gefühl…
- Beim Schlag über ein Wasser habe ich immer Angst im Wasser zu landen…
- Ich lasse mich vom Umfeld und Mitspielern leicht ablenken und drängen…
- Ich spüre besonderen Druck, wenn bessere Spieler im Flight sind, …
- Beim Turnier möchte ich unbedingt mein Handicap verbessern…
- ich überlege vor jedem Schlag welchen Score ich erreichen will…
- Nach einigen Löchern reißt die Konzentration ab, mein Spiel wird schlechter
- Nach einem misslungenen Schlag habe ich Angst, dass auch die weiteren schief gehen könnten…
- Wenn ich mit einem schlechten Abschlag beginne, verliere ich gleich das Vertrauen in mein Spiel…
- Vor Turnieren erfasst mich eine starke Nervosität, bin verspannt und habe keine Freude am Spiel…
- Ich neige dazu, meine schlechten Schläge im Flight zu kommentieren, oder beschimpfe mich selbst…
Was hat das zu bedeuten? Der Golfsport hat eine besonders starke mentale Komponente. Mehr als sonst in einer Sportart entscheidet die Art und Weise, wie wir gedanklich mit den Herausforderungen umgehen, über Erfolg oder Misserfolg.
Warum ist das so? Beim Golfen gibt es kein Gegenüber, es gibt keine zweite Chance, jeder Schlag bedeutet ein neues Spiel, der Golfer spielt gegen sich selbst. Diese Situation bedeutet höchste mentale Beanspruchung und kehrt das Innerste nach außen. Je herausfordernder die Spielsituation, umso größer sind Stress und Versagensangst.
Wie kann dem begegnet werden, was können wir tun?
Durch gezielte Visualisierungen, Rituale, Konzentrationsfähigkeit, Entspannungstechniken, sowie Abgrenzungsübungen zum Umfeld wird die mentale Stabilität gestärkt. Der Golfer kann dadurch seine Gefühle kontrollieren. Anstatt Angst vor dem Versagen steht das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten im Vordergrund. Das persönliche Potential kann im Spiel voll zur Geltung gebracht werden.
Wenn also zum technischen Training gleichermaßen auch in die mentale Konditionierung investiert wird, ist das Handicap rasch verbessert und Erfolge im Turnier stellen sich ein.
Zitat:
„Wer Erfolg erwartet, der bekommt Erfolg. Wer Misserfolg erwartet, der bekommt Misserfolg“.